Pressemitteilung: Besuch des sächsischen Kultusministers
von Tina Mulholland
Waldorfschule Chemnitz: Besuch des Sächsischen Staatsministers für Kultus Conrad Clemens im Rahmen seiner „100 Tage – 100 Einrichtungen“-Tour
Chemnitz, 17. Januar 2025 – Die Waldorfschule Chemnitz hatte die große Freude, den Sächsischen Staatsminister für Kultus, Conrad Clemens, sowie den Präsidenten des Sächsischen Landtags, Alexander Dierks und den Abteilungsleiter des Landesamtes für Schule und Bildung Chemnitz, Roland Langhoff, am 17. Januar 2025 in ihren Waldorfeinrichtungen zu empfangen. Der Besuch fand im Rahmen des Ministerprojekts „100 Tage – 100 Einrichtungen“ statt. Ziel dieser Initiative ist es, dass sich Herr Clemens zu Beginn seiner Amtszeit einen umfassenden Überblick über die Bildungslandschaft Sachsens verschafft und mit den Menschen vor Ort ins Gespräch kommt.
Einblicke in die Waldorfpädagogik und aktuelle Bauprojekte
Der Minister nahm sich eine Stunde Zeit, um die Besonderheiten der Waldorfschule und der angeschlossenen Waldorfkindergärten Chemnitz kennenzulernen. Begleitet wurde er von Joachim Mojzis, Geschäftsführer der Waldorfeinrichtungen Chemnitz, sowie den Mitgliedern der Schulführungsgruppe, Jacqueline Weirauch und Katalin Szivek.
Die Tour begann in der Parzivalschule, dem Förderschulteil der Waldorfschule. Dort konnte sich der Minister am Modell des Architekten Sebastian Schneider, einem ehemaligen Schüler der Schule, über den geplanten Erweiterungsbau informieren. Die Parzivalschule soll um zusätzliche Klassenzimmer, Therapieräume sowie eine Schulküche mit Mensa erweitert werden, um den steigenden Bedarf an Förderplätzen zu decken. Im Nachmittagshort empfingen die Hortkinder neugierig den Minister. Anschließend führte der Weg zum Kindergarten „Farmgruppe“, der derzeit in Containern untergebracht ist. Da die Betriebserlaubnis im Jahr 2026 ausläuft, laufen bereits intensive Planungen für eine dauerhafte Lösung: Der historische Vierseitbauernhof „Aue 30“ soll künftig die beiden Farmgruppen sowie drei Kindergartengruppen der Morgensonne beherbergen. Hier entsteht ein Kindergarten mit viel Raum und Platz zum Entdecken und Spielen. Derzeit dient der Vierseithof als Übergangsprojektbauernhof und bietet Platz für verschiedene tiergestützte Projekte.
Hier – wo während der Schulstunden Schülerinnen und Schüler Rüben putzen, Esel führen oder den Stall ausmisten – konnte Herr Clemens die tiergestützte Pädagogik der Einrichtung hautnah erleben. Besonders begeisterten ihn die drei Esel Pedro, Lolita und Lola sowie die seltenen Nutztierrassen wie Lockengänse und Sachsen- und Dorkinghühnern. Berührungsängste waren bei ihm nicht zu erkennen, so Joachim Mojzis. Ein Schnappschuss mit Esel Pedro, einem Geschenk des Zoos Dresden, wurde prompt auf seinem Instagram-Kanal geteilt.
Handwerkliche Traditionen und Begegnungen mit Alumni
Weiter ging es über die Bornaer Straße – dem Schulweg der Kinder – zum großen Schulcampus der Regelschule. Dort fand zeitgleich der erste Ehemaligentag der Waldorfschule statt. Im Atelier- und Werkstattgebäude traf der Minister auf langjährige Lehrkräfte wie Barbara Scharnweber, die seit der Gründung der Schule als Handwerkslehrerin tätig ist und Brigitte Pütz, die als Kunstlehrerin immer noch aktiv unterrichtet. Beide sind über 70 Jahre alt und weiterhin mit großer Leidenschaft im Einsatz. Der Minister konnte sich vom handwerklichen und künstlerischen Können zahlreicher Alumni der letzten 30 Jahre überzeugen, die ihre gelernten Fertigkeiten wie Schreinern, Korbflechten und Plastizieren auffrischten. Mit Ihnen kam er ins Gespräch. Unter ihnen war auch Prof. Dr. Georg Graetz, der eigens aus Schweden angereist war, um mit ehemaligen Mitschülern und Lehrern zusammenzukommen und in den Werkstätten zu arbeiten.
Abschluss mit bleibenden Eindrücken
Der Besuch endete mit einem letzten Blick in die Weberei im großen Atelier- und Werkstattgebäude. Der Minister verabschiedete sich mit einem umfassenden Eindruck von der Vielfalt der Waldorfpädagogik sowie den geplanten Bauprojekten. Mit vielen wertvollen Gesprächen und neuen Erkenntnissen verließ er den Campus und trat die Rückreise nach Dresden an.
Für Rückfragen:
Tina Mulholland
Öffentlichkeitsarbeit
E-Mail: tina.mulholland@waldorfschule-chemnitz.de
Telefon: +49 (0)371 334076-18
Über die Waldorfschule Chemnitz
Die Waldorfschule Chemnitz wurde als eine der ersten Waldorfschulen der neuen Bundesländer 1990 gegründet und ist Mitglied im Bund der Freien Waldorfschulen. Die Waldorfschulen stellen die weltweit erfolgreichste reformpädagogische Bewegung dar. Die Waldorfschule Chemnitz vereint drei Kindergarten, eine Regelschule und eine Förderschule und legt besonderen Wert auf individuelle Förderung, handwerklich-künstlerische Bildung und tiergestützte Pädagogik. Zurzeit werden 588 Schülerinnen und Schüler in der Schule betreut. Als Ersatzschule gemäß dem Sächsischen Gesetz über Schulen in freier Trägerschaft bietet die Waldorfschule Chemnitz alle relevanten Abschlüsse (Haupt-, Realschulabschluss, Abitur) an. Von Beginn an ist neben dem Regelschulzweig eine Förderschule Teil der Waldorfschulgemeinschaft. Neben den traditionellen Unterrichtsfächern stehen viele praktisch-künstlerische Fächer auf dem Stundenplan der SchülerInnen: Holzwerken, Schreinern, Plastizieren, Kupfertreiben, Korbflechten, Handarbeiten, Gartenbau, Steinhauen, Malen, Musik und Eurythmie.
Fotos: Julian Schiebe