Professur für Sprachgestaltung
von Christian Wolf
Mit der Einrichtung dieser Professur ist es gelungen, die Sprachgestaltung im akademischen Kontext zu stärken. Die Freie Hochschule betont die Bedeutung der Sprachgestaltung als Bühnen- und Rezitationskunst und insbesondere als künstlerisches und sprechhandwerkliches Schulungsmittel in ihren waldorfpädagogischen Studiengängen. Bereits im ersten waldorfpädagogischen Lehrerkurs 1919 wurde die Sprachgestaltung auf anthroposophischer Grundlage von Rudolf Steiner zentral als Schulungsmittel eingesetzt; nach über 90-jähriger Praxiserfahrung unterstreicht die Freie Hochschule Stuttgart damit ihr Anliegen der sprachlichen Schulung angehender Waldorflehrer. Wie aktuell dieses Anliegen ist, zeigt eine Studie der Universität Leipzig, in der nachgewiesen wurde, dass 40 % der mehr als 5000 getesteten Lehramtsanwärter sprachliche Defizite aufwiesen (Quelle: Pressemitteilung der Universität Leipzig Nr. 2006/226 v. 17.07.2006). Der dringenden Aufforderung der Leipziger Sprechwissenschaftler nach sprachlicher Schulung in der Lehrerausbildung kommt die Freie Hochschule Stuttgart längst nach und bekräftigt ihr diesbezügliches Anliegen durch die Berufung noch.
Als Professorin für Sprachgestaltung wurde Frau Sabine Eberleh berufen.
Gemäß den Anforderungen des Akkreditierungsprozesses der Bachelor- und Masterstudiengänge hat die Freie Hochschule auch in weiteren Fachbereichen Professoren berufen:
Professor für Eurythmie Erik M. G. Dom
Honorarprofessor für Fremdsprachendidaktik Dr. Christoph Jaffke
Professor für Englisch und Fremdsprachendidaktik Dr. Peter Lutzker
Professor für Musikpädagogik Stephan Ronner
Professor für Didaktik der Naturwissenschaften Dr. Albrecht Johannes Schad
Professor für Bildende Kunst Georg Schumacher
Juniorprofessor für Allgemeine Pädagogik Dr. Tomáš Zdražil
Alle Berufungen wurden vom Wissenschaftsministerium des Landes Baden-Württemberg bestätigt.
Die Freie Hochschule Stuttgart, die seit 1999 als wissenschaftliche Hochschule vom Land Baden-Württemberg anerkannt ist, schärft mit der Ernennung der Professoren ihr fachwissenschaftliches und künstlerisches Profil. Als Hochschule mit akademisch anerkannten waldorfpädagogischen Studienabschlüssen leistet sie einen wichtigen Beitrag zur aktuellen Diskussion im Bereich der Hochschulbildung.
Matthias Jeuken 1.12.2010